Zelten mit Hund: Die wichtigsten Tipps

So klappt das Abenteuer Hundecamping.

Mit dem Hund zu zelten ist ein einmaliges Erlebnis. Doch welche Besonderheiten erwarten dich beim Campen mit deinem Vierbeiner und worauf solltest du unbedingt achten? Gut vorbereitet mit dem Hund in den Urlaub zu fahren, ist eigentlich nicht schwer. Es gibt nur einige Punkte, die die du berücksichtigen solltest – vor allem, wenn du deinen Hund zum ersten Mal zum Zelten mitnimmst. Im Folgenden findest du wichtige Tipps, um dir, deinem Vierbeiner und deinen Mitcampern einen entspannten Urlaub zu bereiten.  

Das Wichtigste zuerst: Ist dein Hund bereit zum Reisen?

Zelten mit Hund ist ein wunderbares Abenteuer. Halte dir aber bei der Planung das Wesen deines Lieblings vor Augen, denn nicht jeder Hund genießt das Campingleben.

Auch solltest du ihn vor dem Urlaub vom Arzt untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass dein vierbeiniger Liebling auch reisefähig ist. Der Tierarzt wird dich auch über eventuelle Impfpflichten und die Einreisebedingungen im jeweiligen Zielland unterrichten. Außerdem sollte jeder Hundebesitzer einen Heimtierausweis sowie eine gültige Tierhaftpflichtversicherung vorzeigen können.     

Die Vorbereitung: Hund mit neuer Umgebung & Gegenständen vertraut machen

So gewöhnst du deinen Hund ans Autofahren

Das Autofahren mit Hund übt ihr bestenfalls lange, bevor es in den Zelturlaub geht. Einige Hunde lieben es, andere können es überhaupt nicht ausstehen. Sie haben Angst oder werden reisekrank. Am besten übst du das Autofahren in vielen, kleinen Schritten – wobei du diese immer spielerisch und positiv gestalten solltest. Lasse deinen Hund das Fahrzeug langsam erkunden. Lege eventuell seine Lieblingsspielsachen oder seine Decke hinein und belohne ihn, wenn er sich richtig verhält. Wenn dein Hund sich wohlfühlt, kannst du allmählich die Distanzen und Reisezeit im Auto steigern.

Generell solltest du deinem Vierbeiner die Zeit lassen, sich an neue Gegenstände und Umstände zu gewöhnen. Hat dein Hund sich ans Fahren im bekannten Auto gewöhnt, wird er dieses gerade in Stresssituationen auf Reisen als seinen Rückzugsort ansehen – etwa bei einem Gewitter oder bei anderen lauten Geräuschen.

So gewöhnst du deinen Hund ans Zelt

Die meisten Hunde verstehen zunächst nicht, welchen Sinn das Zelt haben soll. Auch für das Zelt gilt ähnliches wie für das Auto: Lasse deinen Vierbeiner langsam mit dieser, auf den ersten Blick für ihn merkwürdig wirkenden, Hundehütte vertraut werden. Baue das Zelt zu Übungszwecken vor dem Urlaub im heimischen Garten oder in einem Campingplatz in deiner Nähe auf, lege bekanntes Spielzeug hinein und füttere deinen Hund darin. So kannst du im gleichen Zuge auch überprüfen, ob das Zelt vollständig und intakt ist. Auch erste Übernachtungen kannst du üben. So gewöhnt sich der Hund an das neue Ambiente und an die neuartigen Geräusche wie das Rascheln der Zeltplane oder die Reißverschlüsse beim Öffnen der Kabinen.

Die Planung: Reisestrecke, Ausrüstung & Schlafplatz

Planung der Reisestrecke

Plane außerdem die gemeinsame Fahrt in den Campingurlaub im Voraus und lege regelmäßige Pausen ein. Gib deinem Hund die Zeit, die er benötigt und gehe alles besonnen an. Stress überträgt sich nämlich sehr schnell auf das Tier.

Transport: Hund im Auto richtig transportieren

Laut StVO wird ein Hund während der Autofahrt einer „Ladung“ gleichgesetzt. Deshalb ist es wichtig, dass du ihn zur Wahrung der Verkehrssicherheit richtig sicherst. Ein kleiner Hund kann in einer Transportbox bequem und sicher reisen, die du im Zelt dann auch als Hundebett benutzen kannst. Größere Hunde hingegen benötigen in der Regel spezielles Geschirr oder eine größere Transportbox in einem entsprechend großen Kofferraum.   

Welches Zelt fürs Hundecamping?

Daran schließt sich gleich die Frage, ob der Hund mit ins Familienzelt darf oder draußen schläft. Je nach Variante benötigst du selbstverständlich unterschiedlich viel Platz im Zelt. Ein großer Hund benötigt zudem mehr Platz als ein kleiner. Als Faustregel gilt, dass du für deinen Hund in etwa so viel Platz wie für eine weitere Person einplanst. So oder so muss das Zubehör im Zelt Platz finden.

Wichtig bei der Zeltwahl ist, dass es gut belüftet ist und du die Witterungsbedingungen und Jahreszeiten des Reiselandes berücksichtigst. Ein Sonnendach kann z. B. in südlichen Regionen sehr nützlich sein, während du bei kälteren Temperaturen ein winterfestes Zelt auswählen solltest.

Ein Zeltvorraum bietet sich außerdem an, um beispielsweise die Hundeleine und sonstiges Zubehör zu verstauen.

Wo schläft dein Vierbeiner?

Hier gibt es zwei Optionen: Entweder schläft dein Hund im Zelt oder draußen. Die meisten werden ihn wahrscheinlich lieber im Zelt behalten, denn so kann zusammen gekuschelt werden und das Tier bleibt nicht unbeaufsichtigt. Einige Rassen übernachten aber durchaus gerne im Freien – Huskys etwa. Sie können dann an einer längeren Leine und mit einem Brustgeschirr an einem Pfahl oder Pflock gesichert werden. Alternativ dazu spannst du eine elastische Leine zwischen zwei Bäumen, an der mit einem Karabinerhaken die Hundeleine eingehakt wird. So kann dein Hund frei entlang der gespannten Leine laufen.

Wichtig ist, dass dein Hund nachts nicht friert

Spezielle Hundeschlafsäcke halten das Tier nachts schön warm. Wenn dein Hund es allerdings nicht so gerne hat, ganz umwickelt zu sein, reichen auch eine Isomatte und die Lieblingsdecke – oder das heimische Hundebett. Im Sommer sollte eine Kühlmatte eingepackt werden, denn auch deinem Hund kann es nachts zu heiß werden. Jedes Equipment solltest du unbedingt vor Reiseantritt testen.

Welcher Campingplatz ist fürs Zelten mit Hund der richtige?

Informiere dich vor der Zeltplatzbuchung, ob dein Hund auch wirklich mitzelten darf. Auf einigen Campingplätzen dürfen Hunde zwar im Wohnmobil mitgenommen werden, im Zelt allerdings nicht. Wenn die Mitnahme eines Hundes erlaubt ist, sollte dein Zelt möglichst abseits liegen, wo es ruhiger ist. Durch die Zeltwand dringen nämlich alle Geräusche, auf die dein Hund sehr gestresst reagieren könnte. Frage bei der Campingleitung zudem nach, ob ein Hundespielplatz und Hundeduschen vorhanden sind. Erkundige dich, ob auf Hunde-Camper Extra-Kosten zukommen.

Jeder Campingplatz hat unterschiedliche Regeln und Ausstattungen. Hier ist eine kurze Checkliste mit allen Fragen, die du vor der Buchung des Zeltplatzes an die Campingleitung stellen solltest: 

  • Sind Hunde auch im Zelt erlaubt?
  • Entstehen dafür zusätzliche Kosten?
  • Sind die Hundeplätze von den Plätzen anderer Gäste getrennt?
  • Wie ist die Bodenbeschaffenheit? (Kies ist nicht so gut für empfindliche Hundepfoten.)
  • Gibt es vor Ort Hundeduschen?
  • Werden Hundespielplätze oder Hundeaktivitäten angeboten?
  • Gibt es in der Nähe Hundewiesen oder Hundestrände?
  • Wo kannst du mit deinem Vierbeiner Gassi gehen?
  • Gilt eine Leinenpflicht auf dem Gelände?

Packliste: Was muss ich beim Camping mit Hund mitnehmen?

Reiseapotheke für den Hund

Wer mit einem Hund zelten geht, muss einige Sachen einpacken, die einfach unentbehrlich sind. Ganz wichtig ist eine Reiseapotheke für Hunde, die folgende Dinge beinhaltet:

  • Desinfektionsspray
  • Schmerzmittel
  • Schutz vor Parasiten
  • Medikamente gegen Reiseübelkeit
  • Mittel gegen Durchfall
  • Augentropfen
  • Mittel gegen Insektenstiche/Juckreiz
  • Beruhigungsmittel

Weiteres Zubehör für den Hund

Selbstverständlich darf das Lieblingsspielzeug nicht fehlen. Leine, Halsband (mit Adresse und Handynummer) und Schleppleine sind sowieso immer mit dabei. Folgende Sachen müssen ebenfalls mitgenommen werden:

  • Futter
  • Leckerchen
  • Futter- und Wassernapf
  • Handtücher
  • Decken
  • Kotbeutel
  • Maulkorb
  • Bürste

Dos and Don’ts beim Campingurlaub mit Hund

Die oberste Regel beim Zelten mit Hund ist die, keinen Stress aufkommen zu lassen. Ihr seid schließlich im Urlaub, da will jeder Augenblick genossen werden. Gehe also alles gemächlich an, lege genügend Pausen ein und lass deinem Hund Zeit, sich an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen. Gestalte den Campingtag so, dass sich Aktivitäts- und Erholungsphasen entspannt abwechseln.

Wenn du gerne im Restaurant isst, dann erkundige dich vorab, ob Vierbeiner willkommen sind.

Wenn der Hund sehr oft bellt, dann hinterfrage zunächst den Grund und versuche dann Abhilfe zu schaffen.  Vielleicht ist dein Hund gestresst, fühlt sich vernachlässigt oder langweilt sich. Manchmal handelt es sich um das klassische Revierverhalten oder er hat Angst. Bleibe selbst immer ruhig und signalisiere damit, dass alles in Ordnung ist. Bedenke, dass alle deine Emotionen auf den Hund übergehen.

Lasse deinen Hund niemals alleine im Zelt – nicht einmal für wenige Minuten. Es reicht ein Geräusch, das er nicht kennt, das ihn verunsichern und beunruhigen könnte. Auf einen ungewohnt hohen Geräuschpegel kann der Hund ebenfalls angespannt reagieren. Biete ihm für solche Situationen eine Rückzugsmöglichkeit an.

Nehme auf die anderen Campinggäste Rücksicht und gehe auch für die kleinen Geschäfte mit deinem Hund außerhalb des Campinggeländes Gassi.

Achte im Sommer darauf, dass der Hund nicht zu lange im brütend warmen Zelt bleibt. Lüfte es vor dem Schlafengehen noch einmal kräftig durch oder lasse es, wenn möglich, nachts offen. 

Nach einer anfänglichen Gewöhnungszeit an die neuartigen Geräusche und Campingplatzverhältnisse wird dein Liebling sich bestimmt pudelwohl fühlen. Zelten mit Hund ist für Mensch und Tier eine der schönsten Arten, gemeinsam den Urlaub zu verbringen.