Wer sich zu Camping bekennt, ist im Grunde immer ein Naturfreund, für den das Thema Nachhaltigkeit sicher zentral ist. Auch auf Camping-Reisen lässt sich, ganz wie zuhause, ein ökologischer Lebensstil relativ einfach umsetzen. Das fängt schon bei der CO2-Bilanz an, denn sicher ist ein Urlaub mit dem Zelt oder Camper umweltschonender als eine Flugzeugreise oder Kreuzfahrt. Wenn du also weiterhin Campingromantik pur in der freien Natur erleben möchtest, dann entdecke in diesem Beitrag, wie du beim Campen ganz einfach Ressourcen, Material, Sprit und Energie sparen kannst. So bleibt unserem Planeten weiterhin das atemraubende Szenario, das wir kennen und lieben.
Unsere Tipps für nachhaltiges Campen – ohne zu viele Einschränkungen
Das Beste am verantwortungsbewussten Campen ist, dass du das Angenehme mit dem Nützlichen verbindest, weil du eine schöne Zeit im Campingurlaub verbringst und zur gleichen Zeit die Umwelt schonst.
1. Fahre verantwortungsbewusst
Schon vor dem Losfahren kannst du etwas für die Umwelt tun, indem du das richtige Fahrzeug-Modell bzw. Zelt aussuchst. Das Fahrzeug sollte möglichst sparsam, das Zelt so leicht wie möglich sein.
Der Kraftstoffverbrauch wird durch smartes Packen minimiert, was bedeutet, so wenig Gewicht wie nur möglich aufzuladen. Klar kannst auch du durch den großen Stauraum schnell in Versuchung geraten, viele unnötige Sachen einzupacken – doch gerade durch Überladung schnellt der Spritverbrauch ungemein in die Höhe. Wir raten dir, das Gepäck und die Last auf ein Minimum zu reduzieren. Das betrifft auch Kleidung, Utensilien und Proviant. Der Wassertank sollte auf der Hinfahrt nur minimal aufgefüllt, das Schmutzwasser vor der Abfahrt abgelassen werden.
Der Verbrauch kann auch durch vorausschauendes Fahren, gleichbleibendes Tempo und frühes Schalten niedrig gehalten werden. Vermeide es, häufig zu bremsen, abrupt zu beschleunigen oder die Klimaanlage ständig laufen zu lassen.
2. Wähle umweltfreundliche Campingplätze aus
Bei der Auswahl des Campingplatzes kannst du ebenfalls die Umwelt schonen, da viele Campingplätze mittlerweile nachhaltig betrieben werden. Beispielsweise erzeugen sie die angebotene Energie durch erneuerbare Quellen, wie etwa durch Solaranlagen, Wind- oder Wasserkraft. Auch vermeiden diese Campingplätze die abfallbedingte Belastung der Gewässer oder des Bodens und versuchen generell die natürlichen Öko-Kreisläufe vor Ort beizubehalten oder sie zu optimieren.
3. Nutze Ressourcen immer gewissenhaft
Verantwortungsvolles Campen heißt auch, während des Aufenthaltes auf dem Campingplatz die unzählig vielen Möglichkeiten zu nutzen, um Ressourcen zu sparen. Oft sind es gerade die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen können. Du kannst etwa kürzer duschen oder das Wasser beim Abwasch nicht unsinnig laufen lassen. Auch könntest du elektronische Geräte dem Verbrauch entsprechend aufladen und dafür zum Beispiel Solarenergie benutzen. Setze sparsame LED-Leuchten ein und drossele sooft du kannst die Klimaanlage oder schalte sie ganz aus.
4. Recycle und entsorge deinen Abfall richtig – oder vermeide ihn ganz
Die Abfallentsorgung stellt beim verantwortungsvollen Campen einen extrem wichtigen Punkt dar. Recycling ist im Alltag schon längst selbstverständlich. Warum sollte es das nicht auch beim Campen sein? Schon wenn du unnötigen Verpackungsmüll vermeidest, ist deine Campingmethode gewissenhaft und umweltfreundlich. Etwas Abfall wird zwangsläufig entstehen – das ist klar. Sortiere ihn korrekt und entsorge ihn fachgerecht; auch wenn einige Reiseziele kein funktionierendes Abfall-Entsorgungssystem aufzeigen und der Campingplatz eventuell über keine eigene Müllstation verfügt. In solchen Fällen könntest du nach Containern in der näheren Umgebung suchen und deinen Müll dort entsorgen.
Fehlt ein Müllentsorgungssystem gänzlich, dann solltest du Abfall möglichst vermeiden und Sachen entweder wiederverwenden (Einkaufstüten, Küchenbehälter etc.) oder nach deren Benutzung einfach in die Heimat mitnehmen (Cremetuben, Batterien etc.).
5. Fahre Fahrrad, gehe zu Fuß oder nimm die öffentlichen Verkehrsmittel
Erkunde die Gegend um den Campingplatz zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auch um weiter weg gelegene Ausflugsziele zu erreichen, musst du nicht immer gleich mit dem Auto oder dem Wohnmobil fahren. Das ist umweltfreundlich und gleichzeitig machst du etwas für deine Fitness. Sollte es in Strömen regnen, bieten sich alternativ die öffentlichen Verkehrsmittel an. So wirst du deine Urlaubsregion hautnah erleben und sie viel besser kennenlernen – außerdem entfällt auch das lästige Parkplatzsuchen.
Regeln für das Wildcamping
Wenn auf dem Campingplatz der Respekt vor der Natur eine Selbstverständlichkeit ist, so sollte Wildcamping umso verantwortungsvoller und nachhaltiger sein. Warum? Weil du hier in direktem Kontakt mit der freien Natur stehst und es keinen Reinigungsservice gibt, der nach deinem Aufenthalt Reste & Co. aufsammelt, um den Ort für andere Besucher wieder sauberzumachen. Beim Wildcampen geht es darum zu zeigen, wie sehr du die ungetrübte Natur wirklich liebst und wie viel dir an einer sauberen und lebenswerten Umwelt gelegen ist. Letztendlich geht es hier um Selbsterhaltung; die unsere und die der gesamten Menschheit.
Hinweis: Nicht in allen Ländern oder Regionen ist Wildcampen erlaubt. Am besten informierst du dich vorab bei der jeweiligen Botschaft, ob freies Campen überhaupt erlaubt ist und welche Einschränkungen es gibt. Wenn es möglich ist, dann beachte bitte die vorangegangenen Punkte ganz genau, und werde zum verantwortungsvollsten Camper der Welt.
Feuer darf generell nur an dafür vorgesehenen Feuerstellen angezündet werden und muss immer aufmerksam gehütet werden. Bitte sei immer leise und beschädige keine Bäume oder Pflanzen. Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel sollten besonders beim Wildcamping ausschließlich biologisch abbaubar sein, sonst gelangen die darin enthaltenen Chemikalien in das Ökosystem und können dieses schädigen.
Bitte campe niemals in Naturschutzgebieten, wo Tiere und Pflanzen in Ruhe gelassen und einfach niemals gestört werden sollten.
Wir hoffen, dir mit unseren Tipps geholfen zu haben, deinen Campingurlaub nachhaltiger und verantwortungsbewusster zu gestalten. Oft reicht es schon, die eigene Campingroutine nur ein klein wenig zu überdenken und einzelne Verhaltensmuster zu korrigieren. Wir sollten uns alle der Umwelt zuliebe bemühen und uns klar vor Augen halten, dass Nachhaltigkeit und Campen sich perfekt und problemlos ergänzen lassen.