Der Schlafsack-Guide – Was du bei der Schlafsack-Wahl beachten musst

So entscheidest du dich für den richtigen Schlafsack.

Damit du beim Camping einen angenehmen Schlaf hast, brauchst du neben der passenden Isomatte den idealen Schlafsack. Allerdings solltest du auf ein paar wichtige Dinge wie die Größe deines Schlafsackes, das passende Material sowie den Komfortbereich bei der Wahl deines Schlafsackes achten. Was dieser bedeutet und welche verschiedenen Schlafsäcke es gibt, erklären wir dir in unserem Schlafsack-Guide!

Wichtige Eigenschaften eines Schlafsacks

Komfort-, Limit- und Extrembereich

Bei der Wahl des richtigen Schlafsackes sind vor allem die Angaben zum Komfort-, Limit- und Extrembereich zu beachten. Überlege dir vorab, wohin deine nächste Reise geht und wie die Temperaturen vor Ort sind. Nachts ist es oftmals kälter als tagsüber – das gilt auch für sommerliche Ziele. Hier ist es wichtig, dass dich dein Schlafsack mit genügend Wärme versorgt. Ebenso sollte der Schlafsack nicht zu warm sein. Nachts zu schwitzen ist mindestens genauso unangenehm.

Der Komfortbereich des Schlafsacks gibt an, bei welcher Temperatur du ohne zu frieren angenehm im Schlafsack liegst – gemessen an der „Standard-Frau“. Frauen tendieren dazu, schneller zu frieren als Männer. Der Limitbereich gibt daher die Temperatur an, bei der der „Standard-Mann“ ohne zu frieren im Schlafsack schläft. Der Extrembereich hingegen definiert die Temperatur, bei der es noch so eben im Schlafsack auszuhalten ist – gemessen an der Standard-Frau. Beachte jedoch, dass dies in der Regel zu kalt ist und du dich unterkühlen könntest.

Orientiere dich im besten Fall am Komfortbereich. Natürlich hat jede Person ein individuelles Wärme- und Kälteempfinden, jedoch kannst du diese Werte als grobe Richtlinie nehmen. Neigst du dazu, schneller zu frieren, greife lieber zu einem Schlafsack mit einem niedrigeren Komfortbereich, der für kältere Temperaturen geeignet ist.

Ein Schlafsack für jede Jahreszeit

Schlafsäcke lassen sich in drei verschiedene Kategorien nach Jahreszeit einordnen: Sommer– und Winterschlafsäcke sowie Drei Jahreszeiten Schlafsäcke. Sommerschlafsäcke sind nur leicht isoliert und somit perfekt für warme Sommernächte oder den nächsten Festivalsommer geeignet. Winterschlafsäcke hingegen sind durch ihre starke Isolierung kältetauglich und dementsprechend hochpreisiger.

Drei Jahreszeiten Schlafsäcke bieten sich für Frühling bis Herbst an und sind dadurch ein idealer Allrounder für mehrere Jahreszeiten. Lediglich für den Winter sind sie ungeeignet – dafür sind sie zu wenig isoliert und schützen dich nur bedingt vor Kälte.

Die richtige Schlafsack Größe

Um dir ausreichend Wärme zu schenken ist es wichtig, auf die richtige Größe deines Schlafsackes zu achten. Er sollte so breit wie nötig und so schmal wie möglich sein. Diese Regel gilt vor allem bei kühleren Temperaturen. Das liegt daran, dass ein etwas enger anliegender Schlafsack für mehr Wärme sorgt. Zu viel Platz ist ungünstig, da der Freiraum mit mehr warmer Luft gefüllt werden muss. Jedoch solltest du dich noch genug bewegen können, um komfortabel zu schlafen. Zu enge Schlafsäcke schränken deinen Bewegungsraum ein. Dies kann zu Unterkühlungen führen. Zudem drückst du durch einen zu enganliegenden Schlafsack die Füllung zusammen, was den Wärmefluss stört.

Achte darauf, dass das Ende deines Schlafsackes – das Fußteil – lang genug ist, damit du deine Füße noch ausstrecken kannst und du mit diesen nicht an das Ende stößt. Auf diese Weise geht sonst Wärme verloren. Berechne ungefähr 20 cm Freiraum nach unten ein. Zudem gibt es extra lange und breite Schlafsäcke für größere und schwerere Menschen oder Schlafsäcke für Kinder. Diese sind dann jeweils an die Körpergröße und -form angepasst, um den maximalen Komfort zu bieten.

Gerade bei niedrigen Temperaturen sollte dein Schlafsack mit einer Kapuze ausgestattet sein, die du eng zusammenziehst, um deinen Körper am Kopf vor Wärmeverlust zu bewahren.

 

Das ideale Material des Schlafsacks

Die Füllung

Die meisten Schlafsäcke sind entweder mit Daunen oder Kunststofffasern wie Hohlfasern gefüllt. Ein Daunen Schlafsack ist besonders leicht und isoliert hervorragend. Jedoch sind Daunen-Schlafsäcke höherpreisiger und benötigen längere Zeit zum Trocknen. Synthetische Füllungen sind zwar schwerer, aber viel pflegeleichter. So können diese Schlafsäcke sogar in die Waschmaschine und trocknen sehr schnell. Das ist praktisch, wenn der Schlafsack beim Camping nass oder feucht wird. Diese Füllung sorgt für kuschelig warme Nächte im Zelt. Gerade in tropischen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit oder bei Morgentau ist ein Schlafsack mit einer Kunststofffaserfüllung die bessere Wahl.

Das Innen- und Außenmaterial

Besonders das Innenmaterial deines Schlafsackes sollte weich und gemütlich sein. Das Außenmaterial hingegen besteht im besten Fall aus wasserabweisenden Materialien wie Polyester. Die Außenschicht dient einer weiteren Isolierung deines Körpers.

Als Innenmaterial wird überwiegend Polyester oder Baumwolle verwendet. Gerade Baumwolle ist besonders weich und angenehm auf der Haut. Zusätzlich bietet Baumwolle eine gute Ventilation, wodurch diese Schlafsäcke besonders atmungsaktiv sind. Jedoch ist Baumwolle schwerer und benötigt längere Zeit zum Trocknen. Polyesterschlafsäcke sind besonders leicht, feuchtigkeits– und schmutzabweisend und trocknen schnell. Schlafsäcke aus Polyester sind allerdings nicht sehr atmungsaktiv und fühlen sich auf der Haut nicht so kuschelig weich wie Baumwolle an.

Oft wird auf Mischmaterial aus Baumwolle und Polyester zurückgegriffen – Polycotton genannt –, welches die beiden positiven Eigenschaften von Baumwolle und Polyester vereint. So sind diese Schlafsäcke atmungsaktiv, leichter als Baumwollschlafsäcke und trocknen schneller. Zudem sind sie schmutzabweisend.

bunter Schlafsack Dundee aus Baumwolle
Baumwolle als Innenmaterial

Die unterschiedlichen Schlafsäcke im Vergleich

Mumienschlafsack

Mumienschlafsäcke sind der Form des menschlichen Körpers nachempfunden und bieten dadurch eine ideale Isolierung. Sie sind oben breiter als unten. Zudem bestechen sie durch ein geringeres Packmaß und Gewicht als andere Schlafsäcke. Dadurch, dass sie enger am Körper anliegen, sind sie ideal für kältere Regionen geeignet. Bedenke jedoch, dass du eine geringere Bewegungsfreiheit hast. Mumienschlafsäcke sind oftmals mit einer Kapuze ausgestattet, die dich schön warmhält.

Deckenschlafsack

Im Gegensatz zum Mumienschlafsack ist der Deckenschlafsack eher eckig – er ist oben und unten gleich breit. Viele Camper genießen den Vorteil der großen Bewegungsfreiheit. Dies erhöht den Schlafkomfort um ein Vielfaches.

Diese Form von Schlafsäcken ist eher für wärmere Gebiete und den Sommerurlaub oder als Gästedecke für deine eigenen vier Wände geeignet. Ein weiterer Vorteil: Diese Schlafsäcke kannst du komplett öffnen, wenn es dir zu warm wird.

Koppelbare und Doppel-Schlafsäcke

Um es zu zweit besonders kuschelig zu haben, gibt es Doppel-Schlafsäcke, die für zwei Personen geeignet sind. So lässt es sich beim Zelten direkt besser kuscheln. Schließlich ist Körperwärme eine wichtige Wärmequelle. Bei koppelbaren Schlafsäcken hast du die Option, aus zwei Schlafsäcken einen zu machen. Achte jedoch darauf, dass du einen mit Reißverschluss links und rechts kaufst, ansonsten sind sie nicht kompatibel.

Trennbarer Doppel-Schlafsack als Deckenschlafsack
Doppel-Schlafsack Iceland

Überlege dir zunächst, für welche Regionen du deinen Schlafsack nutzen möchtest und informiere dich über die nächtlichen Temperaturen. Auf diese Weise grenzt du deine Suche auf den passenden Komfortbereich und für die richtige Jahreszeit ein. Die Temperaturen spielen auch bei der Form des Schlafsackes sowie beim Material eine entscheidende Rolle. Auf diese Weise findest du bestimmt den passenden Schlafsack für dich – ohne beim Zelten in der Nacht zu frieren!

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